Nicht-terrestrische Netze (NTN): Eine Revolution bei der Fahrzeugkommunikation

    Nicht-terrestrische Netze (NTN) sind drahtlose Kommunikationssysteme, die oberhalb der Erdoberfläche operieren und Satelliten in verschiedenen Erdumlaufbahnen nutzen.

    Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Erweiterung der globalen Kommunikationsabdeckung, insbesondere in abgelegenen oder unterversorgten Gebieten, wo herkömmliche Mobilfunknetze an ihre Grenzen stoßen.

    Vorteile von NTN in der Fahrzeug- und Maschinenkommunikation

    Die Integration von NTN in Telematikanwendungen eröffnet vielfältige Möglichkeiten:

    • Nahtlose Verbindung von Fahrzeugen auch in entlegenen Regionen, in denen terrestrische Netze unzureichend oder gar nicht verfügbar sind
    • Höhere Zuverlässigkeit für kritische Anwendungen dank hybrider Mobilfunk-Satelliten-Systeme, die automatische Umschaltung ermöglichen
    • Kontinuierliche Echtzeitübertragung von Daten unabhängig vom aktuellen Standort des Fahrzeugs oder der Maschine
    • Schnelles Umschalten zwischen terrestrischen Netzen und Satellitenverbindungen ohne Verbindungsabbrüche
    • Präzise Ortung und Überwachung von Fahrzeugen und Baumaschinen – besonders vorteilhaft auf Großbaustellen, in Minen oder in der Landwirtschaft

    Solche hybriden Systeme ermöglichen globale Telematiklösungen, die zuvor nur eingeschränkt realisierbar waren.

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    Standardisierung und technische Umsetzung

    Bezüglich der Standardisierung arbeitet die 3GPP intensiv an der Integration von NTN in den 5G-Mobilfunkstandard. Ziel ist die direkte Kommunikation zwischen Satelliten und Endgeräten am Boden – ohne zusätzliche Hardwareanforderungen.

    NTN-Satelliten können dabei als Mobilfunk-Hubs für 4G- und 5G-Technologien fungieren, wobei der Fokus klar auf 5G NTN liegt, da dieser Standard speziell für nicht-terrestrische Anwendungen weiterentwickelt wurde.

    In Zukunft werden Satelliten vollständig in Mobilfunknetze integriert, um ein engmaschiges, globales Kommunikationsnetz zu schaffen. Besonders bemerkenswert: Für Endgeräte sind keine zusätzlichen Antennen oder Modifikationen nötig – eine enorme Vereinfachung für Hersteller und Anwender.

    Herausforderungen auf dem Weg zur Massenanwendung

    Trotz der enormen Chancen befindet sich die Integration von NTN in bestehende Telematiksysteme noch im Anfangsstadium. Zu den zentralen Herausforderungen zählen:

    • Kompatibilität mit bestehenden Fahrzeugplattformen und Steuergeräten
    • Potenzielle Latenzprobleme, vor allem bei Geostationären Satelliten
    • Datenschutz und IT-Sicherheit in hochvernetzten, globalen Infrastrukturen
    • Ökonomische Faktoren bei der weltweiten Einführung von NTN-fähiger Hardware

    Die Branche steht jedoch nicht still: Große Netzbetreiber, Satellitenanbieter und OEMs arbeiten gemeinsam an Lösungen zur schnellen Implementierung.

    Ausblick: Globale Konnektivität für die mobile Zukunft

    Die Fortschritte in der NTN-Technologie haben das Potenzial, die Fahrzeugtelematik grundlegend zu verändern. Fahrzeuge und mobile Assets – vom Bagger bis zum LKW – können künftig weltweit ohne Netzlücken verbunden bleiben.

    Konnektivität, Sicherheit und Funktionalität werden dadurch auf ein neues Niveau gehoben – unabhängig davon, ob sich das Fahrzeug in der Wüste, im Gebirge oder mitten in der Stadt befindet.

    Mit der fortschreitenden Integration von Nicht-terrestrischen Netzen in die Kommunikationsinfrastruktur wird eine neue Ära der lückenlosen globalen Vernetzung eingeleitet. Für Hersteller, Flottenbetreiber und Infrastrukturplaner eröffnet sich dadurch ein völlig neues Spielfeld.

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